DÜSSELDORF: Ihre achte demonstrative Aktion seit Sommer 2015 führten die Düsseldorfer „Republikaner“ am 30. April 2016 bei nasskaltem Wetter durch. Zum sechsten Mal hatten sie sich als Veranstaltungsort für den Stadtteil Garath entschieden, ihrer „Hochburg“ in der NRW-Landeshauptstadt, in der die extrem rechte Partei über ein Stadtrats- und ein Bezirksvertretungsmandat verfügt. An der Auftaktkundgebung nahmen knapp über 40 Personen teil, von denen sich nicht alle an der späteren Kurzdemonstration „gegen Asylchaos und Meinungsdiktat“ beteiligten – und noch weniger an der Abschlusskundgebung.
Wenig Unterstützung
Unterstützt wurde der Düsseldorfer Kreisverband wie üblich vom REP-Landesverband NRW, dennoch beteiligten sich auffällig wenige auswärtige REP-Funktionsträger, obwohl die Aktion zur „Auftaktveranstaltung“ des NRW-Landtagswahlkampfs erklärt worden war. Aus dem gewaltbereiten Garather Unterstützungsumfeld der REP, angeführt von zwei REP-Ordnern, beteiligten sich dieses Mal weniger als 15 Personen, die pünktlich zu Beginn der Veranstaltung aus ihrer nahegelegenen Stammkneipe „Braustübchen“ anrückten – und vor Ende der Veranstaltung großteils wieder durstig abrückten. Als Redner aus NRW trat neben dem REP-Landesvorsitzenden und Düsseldorfer Stadtratsabgeordneten Andre Maniera sowie dem Garather REP-Bezirksvertreter, Kreisvorsitzenden und „Germanen“-Fan Karl-Heinz Fischer noch der REP-Landesjugendbeauftragte Kevin Krieger auf, der sich aktuell um den Aufbau eines REP-Kreisverbands Rhein-Erft-Kreis bemüht. Hinzu kam ein Gastredner aus Hannover. Ereifert wurde sich langatmig über „Asylmissbrauch“, angebliche Benachteiligungen des schrumpfenden „deutschen“ Einwohner_innen-Anteils gegenüber „Ausländern“ und „Asylanten“ sowie eine vermeintliche Unterdrückung und Ausgrenzung „asylkritischer“ Positionen. Der als Redner angekündigte REP Uwe Schulz aus Garath verzichtete angesichts des sich bereits auflösenden Publikums auf seinen Redebeitrag.
Kundgebungen in allen Bezirken
Mit nur knapp über 40 Teilnehmer_innen haben die seit Sommer 2015 stattfindenden REP-Demonstrationen im Stadtteil Garath ihren bisherigen Tiefpunkt erreicht, nur am 19. März 2016 in Oberbilk waren es noch weniger. Auch seitens der Garather Anwohner_innen gab es deutlich weniger Interesse an der Aktion als in der Vergangenheit. Dennoch erklärten die REP, „in den kommenden Wochen und Monaten […] verschiedene Kundgebungen in allen Bezirken der Stadt abhalten“ zu wollen. Bei diesen Kundgebungen wird es auch darum gehen, die für einen Landtagswahlantritt erforderlichen Unterstützungsunterschriften zu sammeln. Da der Düsseldorfer Kreisverband der handlungsfähigste der nur wenigen aktiven REP-Kreisverbände in NRW und zugleich der Kreisverband des amtierenden Landesvorsitzenden ist, kommt der Minitruppe um Maniera und Fischer hierbei eine Schlüsselposition zu. Ein erneutes Scheitern beim Beibringen der nötigen Unterschriften, wie 2012 geschehen, wäre mehr als peinlich.
Update 1 vom 3. Mai 2016: Beim erwähnten Gastredner handelt es sich um den politisch völlig bedeutungslosen „Republikaner“ Peter Krone aus Hannover, der offenbar den weiten Weg auf sich nahm, um endlich einmal eine Rede halten zu dürfen. In Hannover bekam er hierzu nie Gelegenheit, das Rechtsaußen-Spektrum schien an seinen Beiträgen nicht interessiert zu sein. Und auch die Düsseldorfer REP wollten sich im Nachhinein nicht wirklich mit ihm schmücken. Krones Redebeitrag wird in den REP-Pressemitteilungen und – Nachbetrachtungen mit keinem Wort erwähnt
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