DÜSSELDORF: Dass sich das politische Rechtsaußenspektrum in Deutschland – von Rechtspopulist_innen bis Neonazis – für russlanddeutsche Spätaussiedler_innen interessiert, hauptsächlich als Wähler_innenpotenzial, ist zwar keine neue Erkenntnis, aber dennoch bis heute unterbeleuchtet. So erzielte beispielsweise die AfD unter den Russlanddeutschen deutlich bessere Wahlergebnisse als im Gesamtdurchschnitt. Anfang des Jahres gingen in vielen deutschen Städten Russlanddeutsche gegen „Ausländerkriminalität“ auf die Straße. Auch in Düsseldorf setzen extrem rechte Kräfte – beispielsweise „Die Republikaner“ – auf dieses Spektrum. Darüberhinaus bemühen sich deutsche Rechtspopulist_innen und extrem Rechte aus westeuropäischen Ländern um Kontakte zu Parteien in Russland – von offen faschistischen bis zur Putin-Partei „Einiges Russland“. Wieso? Die antifaschistische Veranstaltungsreihe „INPUT – antifaschistischer Themenabend in Düsseldorf“ greift dieses Thema am 26. Oktober 2016 mit einer Vortrags- und Diskussionsveranstaltung im Zentrum Hinterhof (Corneliusstr. 108, Beginn 19.30 Uhr) auf.
„Mit Moskau gegen die USA?“
„Auch das dumpf-rassistische Milieu, das sich im Rahmen von PEGIDA erstmals in größerem Umfang auf die Straße wagte“, hege „starke Sympathie“ für Russland, heißt es in der Veranstaltungankündigung. Hintergrund seien „die altbekannten antiwestlichen Ressentiments in der äußersten deutschen Rechten: ‚Der Westen‘ gilt ihr als der Inbegriff des verhassten Liberalismus; Russland erscheint ihr als Gegenbild.“ INPUT möchte unter dem Titel „Mit Moskau gegen die USA?“ über „die Russland-Strategien der westeuropäischen Rechten“, informieren, die „Hintergründe der russischen Unterstützung für AfD, FPÖ & Co.“ beleuchten und auf die Folgen blicken. Referent ist der freie Autor und Journalist Jörg Kronauer (London), Redakteur von „german-foreign-policy.com“ und Bildungsreferent des „Antirassistischen Bildungsforums Rheinland“.
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