DÜSSELDORF: Die antifaschistische Veranstaltungsreihe „INPUT – antifaschistischer Themenabend in Düsseldorf“ behandelt am 22. Februar das Thema „75 Jahre ‚Aktion Reinhardt‘. Die Ermordung von etwa zwei Millionen Juden, Jüdinnen, Roma und Romnija in Belzec, Sobibor und Treblinka“. Der Vortrag findet im „Zentrum Hinterhof“ (Corneliusstr. 108) statt, Beginn ist 19.30 Uhr. Als Referent ist der Historiker Michael Sturm aus Münster angekündigt.
Hierbei geht es um eine historische Betrachtung der Ermordung von mindestens 1,75 Millionen Jüdinnen und Juden und rund 50.000 Roma und Romnija im „Generalgouverment“, das aus Teilen des besetzten Polens und der Ukraine bestand. Die unter dem Namen „Aktion Reinhardt“ vom SS- und Polizeiführer im Distrikt Lublin, Odilo Globocnik, umgesetzten Morde liefen nicht nur unter Beteiligung eines vergleichsweise kleinen Stabs von SS-Offizieren, es waren – so heißt es im Ankündigungstext – „z.B. auch Polizeibataillone eingebunden, die zahlreiche Massaker verübten“.
Aufarbeitung und „Treblinka“-Prozess
Neben den historischen Ereignissen wird es auch um eine Einordnung in die Gesamtgeschichte der Shoah gehen: „Handelte es sich bei den Mordaktionen um die systematische Umsetzung eines schon lange gefassten Plans des NS-Regimes oder war die ‚Aktion Reinhardt‘ eher durch situative Momente und Entscheidungen gekennzeichnet? Welche AkteurInnen und Institutionen waren daran beteiligt?“ Auch die mangelhafte Aufarbeitung durch die Bundesrepublik wird Thema sein. Der Düsseldorfer „Treblinka“-Prozess ist wohl eher als Ausnahme im juristischen Umgang zu sehen, die Ahndung der im Rahmen der „Aktion Reinhardt“ begangenen Morde spielte aber insgesamt keine größere Rolle.