D: „Die Republikaner“ im Rather Abseits

DÜSSELDORF: Nach einer großzügigen, fast halbjährigen Demonstrationspause in der Landeshauptstadt hatte die extrem rechte Partei „Die Republikaner“ für den 1. März 2017 in den Düsseldorfer Norden auf den Rather Hülsmeyerplatz geladen (Drex berichtete im Vorfeld). Doch nur zehn Personen nahmen letztendlich an der Kundgebung unter dem Motto „Sicherheit statt Asylchaos“ teil. Zu Beginn waren es sogar nur sechs gewesen, darunter mindestens drei Nicht-Düsseldorfer_innen. Etwa vier Wochen zuvor, am 4. Februar 2017, erschienen in Bochum anlässlich des außerordentlich schwachen Starts des Ruhrgebiet-Wahlkampfes der Partei sogar nur neun Personen – trotz Kooperation mit der lokalen Initiative „Deutschland am Scheideweg. Kultur und Tradition“ (DaSKuT).

Miserable Platzverhältnisse und technische Mängel

„Erst hatten wir kein Glück, dann kam auch noch Pech hinzu“, kommentierte einst der ehemalige Fußballprofi Jürgen Wegmann die Missgeschicke beim letzten Spiel. Ähnlich erging es den REP in Rath. Nicht nur, dass ihnen das Wetter trotz meteorologischem Frühlingsbeginn einen feuchtkalten Strich durch die Rechnung machte, auch das mitgebrachte Stromaggregat verweigerte trotz gebetsartiger Überredungsversuche und anschließender Fußtritte jedwede Kooperation. Und so begann die REP-Kundgebung erst mit 20-minütiger Verspätung unter Regenschirmen und mit technischer Hilfe eines leistungsschwachen Megafons. In Anbetracht der Verkehrssituation im stark frequentierten Kreuzungsbereich und der technisch deutlich besser ausgerüsteten Gegenkundgebung des Bündnisses „Düsseldorf stellt sich quer“ konnte sich die Partei jedoch kein Gehör verschaffen und musste sich zudem von Anwohnern verspotten und beschimpfen lassen, die sich den als „Scheiß-Nazis“ Bezeichneten bis auf wenige Meter nähern konnten. Die Reden des REP-Bundesvorsitzenden Kevin Krieger aus Pulheim, des Hannoveraner REP Peter Krone, des Düsseldorfer REP-Kreisvorsitzenden Karl-Heinz Fischer, der Essener REP-Kreisvorsitzenden Nicole Marcinczyk und des verspätet eingetroffenen REP-Landesvorsitzenden Andre Maniera aus Düsseldorf-Düsseltal blieben außerhalb der eigenen Reihen ungehört. Nicht einmal ein Transparent transportierte an diesem Abend Inhalte der Partei.

Konditionelle Schwächen

Mit zehn demonstrativen Aktionen hatten „Die Republikaner“ in den letzten 20 Monaten die Stadtteile Garath, Holthausen, Eller und – in provokativer und konfrontativer Absicht – Oberbilk heimgesucht. Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit gewesen, bis auch Rath Austragungsort einer Kundgebung werden würde. Auf eine Präsenz in Rath hatten die REP in den letzten Jahren großen Wert gelegt, was samstägliche Informationsstände auf dem Hülsmeyerplatz gezeigt haben. Zumindest die Kundgebung am 1. März aber scheint ohne Wirkung geblieben zu sein. Sämtliche Passant_innen zeigten sich desinteressiert oder brachten ihr Missfallen zum Ausdruck. Zudem scheint es so, als ob den REP im bereits im Sommer 2015 in Düsseldorf gestarteten Landtagswahlkampf die Puste ausgegangen ist. Auch hier hätte der fußballerische Volksmund einen guten, übertragbaren Rat geben können: Zu Ende ist ein Spiel erst – ebenso wie beim Abseits –, wenn der Schiedsrichter pfeift.

Republikanische Wahrnehmungen

Rückblickend auf ihre Rather Aktion zeigen sich die REP dennoch voller Zuversicht, mit der Wahrnehmung der Realität und der deutschen Sprache sind sie hierbei jedoch mächtig überfordert: „Aufgrund des Dauerregens fanden sich 15 Mitglieder ein, die dem Dauerregen trotzten.“ Und weiter: „Dabei verfolgten viele Passanten und Anwohner an den Fenstern die Stellungnahmen und quittierten diese immer wieder mit Applaus.“ In den „kommenden Wochen“ seien „weitere Standkundgebungen“ in Vorbereitung, „die teilweise durch Spaziergänge erweitert“ würden. Vergessen wurde hierbei offenbar zu erwähnen, dass auch am 1. März ein solcher Spaziergang geplant war, der aber aufgrund der ungünstigen Bedingungen nicht durchgeführt wurde.

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