D/ME: „Parteivorstellung“ des „Der III. Weg“ im „Raum Düsseldorf“

DÜSSELDORF/METTMANN: Wie „Düsseldorf Rechtsaußen“ bereits am 4. Dezember 2017 berichtete, präsentiert sich die neonazistische Partei „Der III. Weg“ seit Oktober 2017 mit kleineren Aktionen in Düsseldorf. Diese Aktionen wurden am 24. und 31. Dezember fortgesetzt. Am gestrigen Samstag, 6. Januar 2018, folgte dann eine als „Parteivorstellung im Raum Düsseldorf“ bezeichnete Saalveranstaltung, offenbar die Vorstufe zur Gründung eines dem „Gebietsverband West“ untergliederten „Stützpunktes“.

Zu den genannten Aktionen zählten Eigenangaben zufolge bislang sechs Flugblattverteilungen im Düsseldorfer Süden und in der Innenstadt, eine fünfköpfige Patrouille („Nationale Streife“) im Hofgarten sowie „Heldengedenken“ in Langenfeld-Berghausen und Düsseldorf-Unterbach für die „gefallenen Soldaten der Kriege, den Opfern des alliierten Bombenterrors, den ermordeten Kämpfern der nationalen Sache und den vor uns gegangenen Aktivisten“. „Gedenkstätten“ seien „vom Unrat befreit“ worden.

„Weichen für die Zukunft“

„Auch im Rheinland“ hieße es „demnächst: FÜRS VATERLAND?! BEREIT! FÜRS VOLK?! BEREIT!“, bekundete die Partei in ihrem Kurzbericht über ihre gestrige Veranstaltung. Nachdem man „in den vergangenen Wochen zunehmend im Düsseldorfer Stadtbild Fuß“ gefasst habe, hätten sich „am heutigen Abend 30 örtliche Nationalrevolutionäre“ eingefunden, „um die Weichen für die Zukunft zu stellen“. Zu sehen sind auf dem Foto ein bestuhlter Raum und eine kleine Bühne. 17 von hinten fotografierte Personen, die meisten mit „Der III. Weg“-Jacken bekleidet, lauschen ihrem auf der Bühne sitzenden „Führer“ Julian Bender, dem unter anderem für NRW zuständigen „Gebietsleiter West“ aus Olpe, der Powerpoint-unterstützt das Programm der Partei vorstellte.

Neonazitreffpunkt „Lounge Deluxe“

Was „Der III. Weg“ erwartungsgemäß nicht verrät, ist die genaue Örtlichkeit der Veranstaltung, dennoch ist diese eindeutig identifizierbar. Es handelt sich um die Gaststätte „Lounge Deluxe“ an der Elberfelderstraße in Mettmann. Seit mindestens acht Jahren wird diese Lokalität von der neonazistischen Szene für Mobilisierungs- und Vortragsveranstaltungen, Konzerte, Kameradschaftsabende und Mitgliederversammlungen genutzt: von der NPD und der „Gemeinschaft deutscher Frauen“ (GDF) über die „Freien Kameradschaften“ bis zu den Düsseldorfer und Wuppertaler Kreisverbänden der „Die Rechte“. Gaststätteninhaber Frank Krellner wurde bereits Anfang Dezember 2009 nach einer Veranstaltung der GDF unter dem Motto „Tag der Generationen“ mit seiner Raumvergabepraxis konfrontiert. Er sah jedoch keinerlei Handlungsbedarf und setzte seine Praxis fort, was antifaschistische Aktionen zur Folge hatte (die Rheinische Post berichtete im Mai 2011, die TERZ im Juni 2011). Ähnliches wiederholte sich in den Folgejahren. Offenbar konnte und kann der massiv zu Verschwörungstheorien neigende, aber wahrscheinlich nicht neonazistisch organisierte Krellner seinen neonazistischen Gästen deutlich mehr abgewinnen als der Mettmanner Stadtgesellschaft oder gar Antifaschist_innen. Neonazistische Gruppen wissen dies zu schätzen, am 28. Juni 2011 organisierten sie sogar für den massiv unter Druck stehenden Gastwirt und anlässlich einer städtischen Informationsveranstaltung über Neonazismus eine Kundgebung unter dem Motto „Pressehetze abschalten“ auf dem Mettmanner Jubiläumsplatz, bei der Krellner persönlich zugegen war (NRW Rechtsaußen berichtete). Wirtschaftlich dürfte Krellner derartiges Gebaren über die Jahre massiv geschadet haben. Im Juli 2017 bekundete er, dass „alle Geldreserven aufgebraucht“ seien. Gelernt hat er offenbar nichts daraus, wie die freizügige Raumvergabe an den „Der III. Weg“ zeigt.

Anmerkung der Redaktion: Düsseldorf Rechtsaußen dankt dem Antifa-Infoportal Düsseldorf für die zeitnahe Recherche zu dieser Veranstaltung.

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