DÜSSELDORF: Gerade einmal 40 Personen wurden bei der gestrigen Wahlkampfkundgebung der „Die Republikaner“ in Düsseldorf-Garath gezählt. Und das auch nur für kurze Zeit und erst lange nach Beginn der Kundgebung, die unter dem Motto „Bürgerprotest: Sicherheit statt Asylchaos und Terror“ stand. Die Partei zeigte sich dennoch zuversichtlich hinsichtlich ihres Antritts bei den Landtagswahlen in NRW am 14. Mai 2017.
Bis zum Eintreffen einer 20 Personen starken Gruppe Garather Neonazis, rechten Hooligans und Kneipengänger_innen um Kai Kratchovil und Klaus Wille – fast ausschließlich Männer – eine Stunde nach dem offiziellen Beginn der Aktion um 15 Uhr waren es gerade einmal 20 Personen, die auf den Beginn der Kundgebung warteten. Bis die Lautsprecheranlage vor Ort und funktionsbereit war und der REP-Landesvorsitzende Andre Maniera die Auflagen verlesen konnte, verstrichen aber noch 50 ungenutzte Minuten der auf zwei Stunden angesetzten Aktion. Als erster Redner durfte dann der Garather REP-Lokalmatador, -Kreisvorsitzende und auf Platz 2 der Landesliste positionierte Karl-Heinz Fischer ans Mikro. Wie gewohnt wusste er rhetorisch zu überzeugen und die „Macht vor Ort“ zu repräsentieren. Seine „zwei Schäferhunde“, so Fischer, würden „besser funktionieren als manche Asylanten“.
Das wird man doch noch sagen dürfen…
Als weitere Redner_innen traten Peter Krone aus Hannover, Nicole Marcinczyk aus Essen, Andre Maniera und am Ende noch einmal Karl-Heinz Fischer in Erscheinung. Vor der Rede Manieras („Pädophile gehören weggesperrt“) wurde ein etwa 15-minütiger „Spaziergang“ durchgeführt, an dem sich aber nur etwa 20 Personen beteiligten. Das Ende der Kundgebung um 16 Uhr erlebten dann noch 25, der Rest hatte sich bereits zuvor abgesetzt. Ein interessiertes Publikum wurde in Garath nicht gesichtet, Beifallsbekundungen waren selbst in den eigenen Reihen spärlich.
Landtagskandidaten
Bei den Landtagswahlen werden die REP in der Landeshauptstadt Düsseldorf sowohl mit der Erst- als auch mit der Zweitstimme wählbar sein. Ihr Spitzenkandidat Kevin Krieger aus Pulheim (Rhein-Erft-Kreis) – gestern nicht vor Ort – ist zugleich auch Direktkandidat im Landtagswahlbezirk Düsseldorf III ( Friedrichstadt, Unterbilk, Hafen, Hamm, Volmerswerth, Bilk, Oberbilk und Flehe, Oberkassel, Heerdt, Lörick und Niederkassel). Als Direktkandidat im Wahlbezirk Düsseldorf I (Altstadt, Karlstadt, Derendorf, Golzheim, Pempelfort, Stadtmitte, Stockum, Lohhausen, Kaiserswerth, Wittlaer, Angermund, Kalkum, Lichtenbroich, Unterrath, Rath und Mörsenbroich) tritt der gestern nicht anwesende REP-Kreisjugendbeauftragte Egor Iwaschko an, im Wahlbezirk Düsseldorf II Andre Maniera (Flingern-Nord, Flingern-Süd, Düsseltal, Gerresheim, Grafenberg, Ludenberg, Hubbelrath und Knittkuhl) und im Wahlbezirk Düsseldorf IV Karl-Heinz Fischer (Wersten, Himmelgeist, Holthausen, Reisholz, Hassels, Benrath, Urdenbach, Itter, Garath, Hellerhof, Vennhausen und Unterbach).
Ausblick
In den verbleibenden 42 Tagen bis zum 14. Mai hat sich der vom Düsseldorfer Kreisverband dominierte REP-Landesverband NRW noch viel vorgenommen: „An dieser Stelle finden Sie demnächst über 34 Kundgebungstermine unserer Partei“, heißt es auf der Homepage des Landesverbands. Einmal abgesehen davon, dass eine Umsetzung dieses Vorhabens mehr als unrealistisch erscheint, ist absehbar, dass REP-Kundgebungen außerhalb ihrer Hochburg Garath nicht mehr als maximal 15 Teilnehmer_innen haben werden. In der Regel ist sogar nur mit einer einstelligen Teilnehmer_innenzahl zu rechnen.
Zu diesen Veranstaltungen zählt sicherlich auch der Protest, den die Republikaner anlässlich des Besuchs von Bundeskanzlerin Angela Merkel für den 11.Mai angekündigt haben. Unter dem Motto „Frau Merkel, wir wollen ihre Asylpolitik gar nicht erst schaffen – Sicherheit statt grenzenloser Zuwanderung“ wollen sie gegen die Asylpolitik der Kanzlerin protestieren.