DÜSSELDORF: Am 16. Mai 2016 hatte „Düsseldorf rechtsaußen“ ausführlich über die Pleiten der selbst ernannten „Bürgerbewegung pro NRW“ beim Aufbau eines Kreisverbands in Düsseldorf berichtet, ebenso über die Versuche, diese Pleiten zu vertuschen und die Inaktivität lokaler „pro NRW“-Strukturen unter den Teppich zu kehren. Der nächste Täuschungsversuch ließ nicht lange auf sich warten. Auf der „pro NRW“-Homepage findet aktuell wieder ein „KV Düsseldorf“ Erwähnung.
Beisichtsche Dörfer
Nach den Austritten diverser „pro NRW“-Akteur_innen und Mandatsträger_innen ist die „pro NRW“-Homepage zwischenzeitlich sehr übersichtlich geworden. Untergliederungen, also Orts-, Kreis- und Bezirksverbandsstrukturen, werden nicht mehr ausgewiesen, offenbar um zu kaschieren, wie es um die Partei steht. Auch die Suche nach Ansprechpartner_innen für die einzelnen Kreise und Bezirke in NRW ist vergeblich. Stattdessen wird versucht, über die Auflistung der Mitglieder des Parteivorstands um den Parteivorsitzenden Markus Beisicht den Eindruck zu erwecken, dass die Partei in diversen NRW-Regionen über handlungsfähige Lokalstrukturen verfügt. Hierzu zählen unter anderem der Kreis Siegen-Wittgenstein und die kreisfreien Städte Oberhausen, Duisburg, Dortmund und Düsseldorf. Unter den Beisitzern findet sich beispielsweise – als einziges Parteivorstandsmitglied ohne Foto – der 1942 geborene Rentner Jürgen Kossakowski, vorgestellt als Mitglied des Düsseldorfer „pro NRW“-Kreisverbands. Öffentlich in Erscheinung getreten ist Kossakowski bisher noch nicht – und er lebt auch nicht in Düsseldorf.
0 plus 0 gleich 1?
Ein einziges Mal tauchte der Name Jürgen Kossakowski bisher in Verlautbarungen seiner Partei auf: im Bericht über einen „außerordentlichen Parteitag“ am 18. Dezember 2015 in Leverkusen, auf dem er in den Vorstand gewählt worden war. In erwähntem Bericht wird er jedoch als „KV Neuss“ ausgewiesen. Auch der Kreisverband Neuss ist seit dem Anfang 2013 erfolgten Parteiaustritt des ehemaligen Dormagener „pro NRW“-Stadtrats- und -Kreistagsmitglieds Daniel Schöppe de facto nicht mehr existent, für mehr als die wenige Monate später erfolgte Benennung eines nicht sichtbar aktiven neuen „Kreisbeauftragten“ reichte es danach nicht mehr. Eine Zuordnung Kossakowskis zum „KV Neuss“ würde aber Sinn machen, da er nach Recherchen von „Düsseldorf rechtsaußen“ in Lank-Latum (Meerbusch, Rheinkreis Neuss) lebt – aber eben nicht in Düsseldorf. Der Grund für den plötzlichen Kreisverbandswechsel dürfte klar sein: Wenn es in der Landeshauptstadt Düsseldorf, offizieller Sitz der Partei, keinen Kreisverband gibt, dann wird einfach einer auf dem Papier erfunden. Oder der Rheinkreis Neuss wird zum Ortsverband eines Kreisverbands Düsseldorf erklärt. Was nicht passt, wird eben passend gemacht.
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